In frecher Harmonie lebt der Taxifahrer und Bigamist John Smith nach einem exakten Stundenplan mit zwei Ehefrauen an zwei Adressen. Solange bis ein Unfall alles durcheinander bringt und seine besorgten Gattinnen zwei Polizeistellen um Hilfe bitten. Mit Unterstützung seines Freundes und Nachbarn Stanley führt John sie in ein Labyrinth fantastischer Ausreden und Lügen, in dem sich die harmlosen Ehefrauen Mary und Barbara in Transvestiten und hysterische Nonnen verwandeln, während der wendige John den entsetzten Stanley mal zum Kind, mal zum homosexuellen Verführer umdichtet. Aus diesem Labyrinth fantastischer Ausreden und Lügen wird es für John immer schwieriger einen Ausweg aus der Misere zu finden.
Jack Daniels, ein übereifriger Zeitungsreporter | Daniel Nuding |
Mary Smith, eine attraktive Blonde | Silvia Miller |
Barbara Smith, eine hübsche Rothaarige | Sabine Dreyer |
John Smith, ein fast ganz gewöhnlicher Taxifahrer | Michael Köpf |
Stanley Gardner, ein befreundeter Nachbar aus Wimbledon | Arthur Zeitz |
Inspektor Troughton, ein jüngerer Polizist vom Revier Wimbledon | Stefan Michel |
Inspektor Porterhouse, ein älterer Polizist vom Revier Streatham | Hilmar Panzer |
Bobby Franklin, ein etwas anderer Nachbar aus Streatham | Ronald Schorer |
Und wieder einmal hat sich die Schauspieltruppe für eine Farce des britischen Erfolgsautors Ray Cooney entschieden. Ausschlaggebend für die Wahl dieses Stückes war nicht zuletzt die Herausforderung, die von Ray Cooney mit mathematischer Genauigkeit erschaffenen Katastrophen so ablaufen zu lassen, dass sie für die Zuschauer nicht aufhaltbar scheinen.
Taxi Taxi - ein Genuss für die Lachmuskeln! Was haben Jack Daniels und ein Londoner Taxifahrer mit der Pfarrgemeinde St. Ulrich zu tun? Ganz einfach - das Lerpscher Hoftheater spielt wieder! Vor ausverkauftem Saal entwickelte sich vergangenen Freitag und Samstag eine rasante Komödie voller Verwicklungen, die nicht zuletzt von der für die Laiendarsteller ausgezeichneten Intonation der Dialoge lebte. Am Beginn steht ein einfacher Unfall, der Londoner Taxifahrer John Smith (Michael Köpf) wird mit einer Kopfverletzung von Inspektor Troughton (Stefan Michel) in Wimbledon nach Hause gebracht. Nach Hause? Lebt und wohnt John wirklich in Wimbledon, zusammen mit seiner Gattin Mary (Silvia Miller), einer attraktiven Blonden mit Hang zu laut kreischender Hysterie? Oder genießt er das Eheleben doch in Streatham, zusammen mit seiner Frau Barbara (Sabine Dreyer), einer hübschen Rothaarigen, die mit Inspektor Porterhouse (Hilmar Panzer) vom Revier Streatham versucht, ihren Mann in ihrem Bett zu behalten? John Smith manövriert sich mit von Szene zu Szene abstruser werdenden Geschichten immer weiter ins Abseits, erhält jedoch tatkräftige Unterstützung von seinem Nachbarn in Wimbledon, Stanley Gardner (Arthur Zeitz). Diesem wird es jedoch irgendwann zu bunt, wenn er einen Farmer mit schwulen Bullen spielen soll, fühlt er sich ja noch nicht persönlich angegriffen, als er aber selbst ans andere Ufer schwimmen soll, gerät er doch an den Rand komischer Verzweiflung. Diese wird durch den Streathamer Nachbarn Bobby Franklin (Ronald Schorer) auch nicht gerade kleiner - den einzigen "echten" Homosexuellen in der Streathamer Lasterhöhle! Und Jack Daniels? Nein - kein Frusttrinken auf der Bühne; Jack Daniels (Daniel Nuding) ist ein übereifriger Zeitungsreporter, der dem Zuschauer anfangs die Simultanbühne erklärt und dann mit einem Zeitungsartikel über John Smith die Vertuschungsversuche Johns und Stanleys weiter erschwert. Und am Ende ... nein, das wird nicht verraten.
"Taxi Taxi" von Ray Cooney ist eine sehenswerte Komödie, die vom Lerpscher Hoftheater unter der Regie von Wolfgang Röck so überzeugend dargelegt wurde, dass das Publikum streckenweise aus dem Lachen nicht mehr herauskam. Dazu trug nicht zuletzt die überzeugende Gestik von Ronald Schorer sowie die nuancierte schauspielerische Leistung aller Darsteller bei - jedem der Laienschauspieler ist es gelungen, der jeweiligen Figur einen individuellen Charakter zu verleihen.
Weitere Aufführungen finden am Donnerstag, dem 9. Mai 2002 um 15.00 Uhr und am Freitag, dem 10. Mai 2002 um 19.30 Uhr jeweils im Pfarrsaal St. Ulrich in Kempten statt.